2013-10-03

up north

Hi

Die wichtigste Nachricht zuerst, ich habe mit am Dienstag ein Auto gekauft. Es ist ein Mitsubishi RVR aus dem Jahre 1996. Auf dem Kilometerzähler stehen ca. 186.000km. In Deutschland würde dieses Auto wahrscheinlich niemand mehr kaufen, aber für neuseeländische Verhältnisse ist es „jung“ und hat „wenig“ Kilometer auf dem Tacho. Wenn ich die Sitze umklappe kann ich darin schlafen. Außerdem habe ich vom vorherigen Besitzer, einem deutscher Backpacker, ein Zelt, einen Gaskocher und andere nützliche Campingsachen bekommen. Nach dem Autokauf habe ich mit ihm dann noch den „Change of Ownership“ bei der Post gemacht und eine Versicherung abgeschlossen. Das ist in Neuseeland alles wesentlich einfacher, als bei uns in Deutschland.


Nun konnte ich gestern endlich Auckland verlassen und habe das auch sofort getan. Auf dem Motorway 1 ging es Richtung Norden. Mein erstes Ziel war ein kleiner Campingplatz am Otamure Beach in der Nähe von Whananaki. Zwischendurch habe ich am Uretiti Beach und in Whangarei Pausen gemacht. Die Strände hier sind so toll, doch das Wasser ist noch etwas zu kalt zum Baden. Whangarei ist keine so besondere Stadt. Vielleicht habe ich auch nicht die schönen Plätze gefunden. Auf jeden Fall bin ich nach den ersten 250km ziemlich geschafft am Ziel angekommen. Danach habe ich mir noch kurz die Umgebung angeschaut, mir etwas zu Essen gekocht und bin schlafen gegangen. Die erste Nacht im Auto war gewöhnungsbedürftig und ich bin ein paar Mal aufgewacht.


Heute Morgen habe ich gefrühstückt und bin wieder aufgebrochen. Zunächst habe ich mir noch die längste Fußgängerbrücke der südlichen Hemisphäre angeschaut und sie natürlich auch überquert. Man muss jedoch ein bisschen Vertrauen in die Holzplanken haben, um das machen zu können. Die Autofahrt nach Paihia führte mich durch die Stadt Kawakawa, wo Friedensreich Hundertwasser bis zum seinem Tod gelebt hat. Dort gibt es eine öffentliche Toilette, die von ihm gestaltet und entworfen wurde. In Paihia bin ich jetzt für zwei Nächte in einem sehr schönen Hostel, aber mir fehlt hier der Trubel und das typische Leben, was ich aus den Hostels in Auckland kenne.


Freitag mache ich hier einen Tag Pause. Die Strände sehen sehr einladend aus und das kleine Städtchen möchte ich mir auch anschauen. Am Samstag fahre ich zum Cape Reinga, dort werde ich wieder auf einem Campingplatz schlafen.

Das Autofahren ist übrigens gar nicht so schwer, wie ich gedacht habe. Wenn alle links fahren, macht man das natürlich auch und wenn mal niemand auf der Straße ist, erinnert einen der Fahrersitz auf der rechten Seite daran. Des Weiteren habe ich ein Automatikgetriebe und muss also nicht schalten. Ich werde lediglich andauernd überholt, weil ich mich an die 100km/h als Höchstgeschwindigkeit halte.

Ich halte euch weiter auf dem Laufenden.

See you

2013-09-30

back in auckland

- "Hello."
- "Hello, how are you?"
- "Fine, thanks."

So beginnt hier fast jedes Gespräch und man würde dem Anderen niemals sagen, dass es einem eigentlich ziemlich schlecht geht. Wahrscheinlich geht es denn Neuseeländern schon allein deswegen immer besser, als uns in Europa bzw. Deutschland. Wir beschweren uns über so viele Dinge und beklagen uns andauernd darüber, wie schlecht es uns geht. Mir sind noch weitere neuseeländische Verhaltensweisen aufgefallen, die ich grundsätzlich nicht schlecht finde. Darüber schreibe ich vielleicht mal einen extra Beitrag.

Nun möchte ich erst einmal über die Ereignisse der letzten Tage berichten. (Ja, ich schreibe immer noch in Deutsch. Ich möchte euch nicht mit meinem schlechten schriftlichen Englisch quälen. Außerdem möchte ich eigentlich auch nicht zu viel Zeit in das Schreiben der Beiträge investieren, also bleibe ich wohl bei meiner Muttersprache.)

Bei Marlies in Queendom Gardens habe ich dann noch bis zum 27. September gearbeitet. Ich durfte später einen kleinen Traktor fahren, den Rasen mähen und viele andere Arbeiten im Garten erledigen. Nach einer Woche ist sogar noch ein zweiter WWOOFer aus Deutschland, Max, bei ihr eingetroffen. Wir haben uns gut verstanden und so war die Arbeit nicht mehr so langweilig. Wenn ich jetzt in Auckland ein Auto finde, wollen Max und ich vielleicht zusammen nach Northland und zum Cape Reinga fahren.

Damit sind wir auch schon fast beim heutigen Tag angekommen. Letzten Freitag bin ich in Silverdale wieder in den Bus gestiegen und zurück nach Auckland gefahren. Da das Pentlands Backpackers leider ausgebucht war, bin ich zwei Straßen weiter im Bamber House. Dort ist es genauso schön und ich kenne hier nicht so viele Deutsche, das heißt ich kann endlich mehr Englisch reden. In den letzten drei Tagen habe ich wieder viele interessante Menschen getroffen. Direkt nach der Ankunft habe ich meine IRD number im Pentlands abgeholt und bin zur Bank gegangen, um ein Konto zu eröffnen. Ab sofort kann ich also auch bezahlte Jobs annehmen und mir so Geld zum Reisen verdienen.

Gestern war ich in Devonport. Das ist ein Stadtteil von Auckland zu dem man von Downtown aus mit der Fähre übersetzt. Ich habe mir den ganzen Tag das kleine „Städtchen“ und die alten Verteidigungsanlagen der Armee angeschaut. Von dort aus hat man einen tollen Blick über das Stadtzentrum von Auckland, aber auch die Umgebung.


Heute werde ich wieder nach Jobs und einem Auto suchen und sobald ich ein Auto habe, werde ich Auckland wieder verlassen. Als nächstes möchte ich mir, wie schon gesagt, Northland und Cape Reinga anschauen. Jedoch sind meine Reisepläne jederzeit veränderlich und sollte ich einen guten Job finden, werde ich den vermutlich sofort nehmen.

Und schon wieder ist der Beitrag eine A4-Seite lang. Ich hoffe ihr seid es noch nicht leid, meine langen Texte lesen zu müssen. Wir hören auf jeden Fall demnächst wieder voneinander.

Bye-bye.